„Wohnen unter Freunden - Inklusives Wohnprojekt Gießen„ – eine gemeinsame Idee aus Erfahrungen, Wünschen und Träumen von Personen, die haupt- und ehrenamtlich mit behinderten Menschen zu tun haben.
Sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Alters-gruppen von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen.
Ein großes Projekt in Gießen, was immer noch Modellcharakter hat, ist eine Tagesstätte für ältere Menschen mit Behinderung. Hier erhalten im Verlauf der Woche ungefähr 25 ältere Menschen mit Behinderung (58- 83 Jahre) Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Tagesstruktur, die durch den Übergang in den Ruhestand neu entwickelt werden muss.
Neben zwei Hauptamtlichen und der Leitung, wird diese Tagesstätte stark durch die Mitarbeit und Unterstützung von Ehrenamtlichen geprägt. Zudem bildet die Tagesstätte Heilerziehungspflegeschüler aus, die ebenfalls einen wichtigen Faktor im Personalbereich darstellen. Der Umgang in der Einrichtung ist überaus familiär. Das bedeutet, dass man im Laufe der Zeit tatsächliche Beziehungen zueinander und Interessen miteinander entwickelt hat.
Es ist daher verständlich, dass man sehr genau auf das Wohlfühlgefühl der Besucher bedacht ist.
Eine weitere Säule der Arbeit der Behindertenseelsorge ist die Integrative Jugend – und Jungerwachsenen – Arbeit. Dieser Arbeitsbereich, bei dem Jugendliche mit und ohne Behinderung im Alter zwischen 14 und 27 Jahren 2 mal im Monat organisiert und regelmäßig zusammen kommen, wird noch durch gemeinsame Urlaube im In - und Ausland erweitert.
Außer der Leitung wird dieser Bereich ausschließlich von jungen Menschen betreut, die sich beruflich zum Teil mit der Thematik „Behinderung“ befassen oder ehemals als Teilnehmer der integrativen Arbeit, sich später zu einer Mitarbeit entschlossen haben.
Der Jungerwachsenenbereich im Alter von 28 – ... Jahren besteht vorwiegend aus Personen, die dem Jugendbereich entwachsen sind, sich aber gerne weiterhin in lockerem Rahmen treffen und miteinander Kontakt pflegen möchten. Diese treffen sich offiziell einmal im Monat, verabreden sich aber häufig spontan zu Aktivitäten über den JET (Jung-Erwachsenen-Treff) hinaus. Die Kontakte untereinander sind in beiden Gruppen, ähnlich wie in der Seniorenarbeit, stark freundschaftlich, ja vielleicht sogar familiär geprägt.
So entwickelte sich auch im Laufe der Zeit die Frage, wie sich gerade für die Jungerwachsenen die Zukunft gestalten wird.
Neben den beruflichen Perspektiven ist dabei vor allen Dingen für diese Gruppen und ihre Familien eine Frage von besonderem Interesse:
Wie und Wo soll man einmal wohnen, wenn man nicht mehr in der Familie wohnen kann oder möchte?
Die Erfahrungen mit den genannten Gruppen aus dem Behindertenbereich und die Arbeit mit vielen jüngeren und älteren ehrenamtlich tätige Personen, haben die Idee eines
wachsen lassen.
In einem Konzept wurde diese Idee von mir skizziert und konkretisiert.